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Allgemein

Zahnmedizin NC – Wie du dir deinen Zahnmedizin Studienplatz sicherst

Nils-Andre Stritt
Nils-Andre Stritt
Studiere Zahnmedizin mit NC in Europa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der NC für Zahnmedizin liegt je nach Hochschule und Quote zwischen 1,0 und 1,4.
  • Die Studienplatzvergabe läuft über hochschulstart.de mit drei Hauptquoten: Abiturbesten, ZEQ, AdH.
  • Praktische Erfahrungen, TMS oder eine Berufsausbildung können schwächere Noten ausgleichen.
  • Eine clevere Bewerbungsstrategie erhöht deine Chancen auch bei knapperen Abiturnoten.

    Warum ist der NC für Zahnmedizin so hoch?

    Zahnmedizin gehört zu den beliebtesten und zugleich anspruchsvollsten Studiengängen in Deutschland. Der Beruf des Zahnarztes oder der Zahnärztin verbindet medizinische Verantwortung mit handwerklichem Können und ist gesellschaftlich hoch angesehen. Gleichzeitig handelt es sich um ein Studienfach mit stark begrenzten Kapazitäten, intensiven praktischen Phasen und vergleichsweise wenigen Standorten.

    Diese Kombination führt dazu, dass wie im Medizinstudium der Humanmedizin, jedes Jahr deutlich mehr Bewerber*innen als Studienplätze vorhanden sind. Die Folge: Ein hoher Numerus Clausus (NC), also eine Auswahlgrenze, die darüber entscheidet, wer den Studienplatz erhält und wer nicht.

    Begrenzte Studienplätze und hohe Nachfrage

    Zahnmedizin wird in Deutschland anders als Medizin, an nur rund 30 Universitäten angeboten. Die Kapazitäten sind aufgrund der aufwändigen praktischen Ausbildung in Phantomkursen, der begrenzten Laborplätze und der Betreuung im klinischen Abschnitt bewusst klein gehalten. Gleichzeitig bewerben sich jährlich tausende Abiturient*innen auf diese wenigen Plätze.

    Die Auswahl erfolgt dabei nicht nur nach Note, sondern in einem komplexen Vergabeverfahren mit verschiedenen Quoten. Trotzdem bleibt der NC ein zentrales Entscheidungskriterium – vor allem in der Abiturbestenquote und im Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH).

    Besonders begehrt sind Standorte wie Tübingen, Berlin, München oder Kiel, wo der Andrang regelmäßig besonders hoch ist. Doch auch an kleineren Hochschulen steigen die Grenzwerte, je nach Bewerberlage.

    Wie läuft die Bewerbung für Zahnmedizin ab? – Das Vergabeverfahren

    Der Zugang zum Studiengang Zahnmedizin ist bundesweit zulassungsbeschränkt. Das bedeutet: Die Bewerbung erfolgt nicht direkt über die jeweilige Universität, sondern zentral über die Plattform hochschulstart.de – die Vergabestelle der Stiftung für Hochschulzulassung. Dort werden alle Bewerbungen gesammelt und nach einem festgelegten System verteilt.

    Die drei Hauptquoten im Überblick

    Das Vergabeverfahren ist in drei zentrale Quoten aufgeteilt, die jeweils einen bestimmten Teil der Studienplätze vergeben:

    • 30 % Abiturbestenquote
      Hier zählt ausschließlich die Durchschnittsnote im Abitur. Es erfolgt keine zusätzliche Bewertung oder Gewichtung anderer Leistungen. Wer also einen Schnitt von 1,0 bis 1,2 hat, hat in dieser Quote gute Chancen – abhängig vom Jahrgang und der Konkurrenz.
    • 10 % Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ)
      Diese Quote berücksichtigt neben der Abiturnote weitere Qualifikationen bei der Zulassung. Dazu zählen:
      • Eine abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich (z. B. Zahntechniker*in, zahnmedizinische*r Fachangestellte*r)
      • Ein gutes Ergebnis im TMS (Test für medizinische Studiengänge)
      • Soziale Dienste wie ein FSJ im Gesundheitswesen
      In der ZEQ kannst du auch mit einem Schnitt jenseits der 1,4 Chancen haben, wenn du durch zusätzliche Leistungen überzeugst.
    • 60 % Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH)
      Den größten Anteil machen die Universitäten selbst aus. Hier legen sie eigene Auswahlkriterien fest – häufig in Kombination mit der Abiturnote. Dazu gehören:
      • TMS-Ergebnisse
      • Schulnoten in fachspezifischen Fächern (z. B. Biologie, Chemie)
      • Berufsausbildung oder Praktika
      • Teilweise auch Auswahlgespräche oder Motivationsschreiben

    Jede Hochschule legt diese Kriterien selbst fest, deshalb lohnt sich ein genauer Blick in die Zulassungsordnungen deiner Wunschunis.

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    Zahnmedizin NC – Aktuelle Werte und Auswahlgrenzen

    Der Numerus Clausus ist kein fixer Wert, sondern entsteht jedes Jahr neu – je nachdem, wie viele Bewerber*innen es gibt und wie stark deren Leistungen sind. Trotzdem lassen sich klare Tendenzen und Erfahrungswerte aus vergangenen Semestern ableiten, die dir bei deiner Planung helfen können.

    NC-Tabelle nach Universität und Quote (Beispielhafte Werte WS 2024/25)

    UniversitätAbiturbestenquote (NC)ZEQ (Punkte)AdH (Schnitt + Bonus)
    Universität Tübingen1,0 – 1,1bis 971,4 (mit TMS)
    Universität Greifswald1,2 – 1,3bis 901,5 – 1,6
    Uni Leipzig1,1 – 1,2bis 921,4 – 1,5
    CAU Kiel1,2bis 881,6
    FU Berlin1,1 – 1,3bis 941,5 (mit Auswahlgespräch)

    Diese Zahlen sind Richtwerte und können pro Jahrgang schwanken. Grundsätzlich gilt: Je gefragter die Uni, desto höher die Auswahlgrenze. Insbesondere bei kleinen Kontingenten oder zusätzlicher Beliebtheit durch gute Studienbedingungen.

    Zahnmedizin NC: Wodurch wird er beeinflusst?

    Der NC ist keine politische Vorgabe, sondern ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Die folgenden Faktoren spielen bei der Entwicklung der Auswahlgrenzen eine Rolle:

    • Anzahl der Bewerber*innen pro Standort
    • Bundesland und Abiturjahrgang (manche Jahrgänge sind stärker bewertet)
    • Einführung neuer Quoten oder Änderungen in der Punktevergabe
    • TMS-Ergebnisse oder andere Auswahlverfahren

    Zusätzlich wichtig: Manche Hochschulen vergeben einen Teil der Plätze ausschließlich für das Wintersemester, was die Bewerberdichte nochmals erhöht. Andere vergeben vereinzelt auch Plätze im Sommersemester, was für Bewerber*innen mit Wartezeit oder im Nachrückverfahren interessant sein kann.

    So funktioniert das AdH – Auswahlverfahren der Hochschulen

    Während die Abiturbestenquote allein auf die Note setzt und die ZEQ Zusatzqualifikationen einbezieht, ist das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) der Bereich, in dem du mit Strategie am meisten erreichen kannst. Jede Universität kann hier eigene Kriterien festlegen, um ihre Bewerber*innen auszuwählen, was dir die Chance bringt, dich auch jenseits der reinen Abinote gut zu positionieren.

    Auswahlfaktoren im AdH

    Im AdH zählt in der Regel ein Mix aus Abiturnote und weiteren Eignungsmerkmalen. Je nach Hochschule kann das sehr unterschiedlich aussehen.

    Häufig genutzte Kriterien sind:

    • TMS-Ergebnisse: Einige Hochschulen rechnen besonders gute Ergebnisse im Test für medizinische Studiengänge in die Bewerbung ein. Teilweise können bis zu 100 Punkte gesammelt werden, was einen Unterschied von mehreren Zehntelnoten ausmachen kann.
    • Berufsausbildung im Gesundheitsbereich: Eine abgeschlossene Ausbildung als ZFA (zahnmedizinische Fachangestellte*r) oder Zahntechniker*in kann Pluspunkte bringen, als Bonus im Punktesystem oder als zusätzlicher Nachweis im Motivationsschreiben.
    • Fachspezifische Schulnoten: Manche Unis berücksichtigen gezielt Noten in Biologie, Chemie oder Physik – etwa durch ein internes Gewichtungssystem.
    • Praktika und Engagement: Wer bereits Erfahrungen im Bereich Zahnmedizin gesammelt hat, etwa durch ein Praktikum in einer Zahnarztpraxis, sollte das unbedingt angeben. Auch soziales Engagement (z. B. im Gesundheitsbereich) kann berücksichtigt werden.
    • Motivationsschreiben oder Auswahlgespräche: Einige Universitäten, wie z. B. die FU Berlin, führen strukturierte Auswahlgespräche oder verlangen ein Motivationsschreiben, in dem du deine persönliche Eignung für das Studium darlegen kannst.

    Die genauen AdH-Kriterien findest du in den Zulassungsrichtlinien der einzelnen Hochschulen. Es lohnt sich, diese vorab sorgfältig zu studieren, denn manchmal entscheidet ein einziges zusätzliches Dokument oder ein gezielter Nachweis über den Studienplatz.

    Das brauchst du für dein Studium der Zahnmedizin(NC)

    HAM-Nat & Auswahlgespräche

    Der HAM-Nat ist ein naturwissenschaftlicher Eignungstest, der besonders in den Fachrichtungen Humanmedizin und Zahnmedizin als Teil des AdH, unter anderem in Hamburg, Berlin oder Magdeburg, eingesetzt wird.

    Was dich erwartet:

    • Fragen zu Biologie, Chemie, Physik und Mathematik
    • Multiple-Choice-Format
    • Vorbereitung über Bücher, Apps oder Online-Kurse möglich
    • Testdauer: ca. 2–3 Stunden

    Ein gutes HAM-Nat-Ergebnis kann je nach Universität deine Abiturnote deutlich „aufwerten“. So wird z. B. ein 1,5er-Schnitt durch einen sehr guten Testwert in den Bereich von 1,2–1,3 verschoben.

    Einige Hochschulen kombinieren den HAM-Nat zusätzlich mit Auswahlgesprächen, in denen deine persönliche Motivation, Kommunikationsfähigkeit und Belastbarkeit geprüft werden. Diese Gespräche sind keine klassische Prüfung, aber eine Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben.

    Welche Chancen hast du – und was kannst du tun, wenn dein NC nicht reicht?

    Nicht jede*r kommt mit einem 1,0er-Schnitt aus der Schule. Doch das heißt nicht, dass du deinen Traum vom Zahnmedizinstudium aufgeben musst. Besonders über das AdH und die ZEQ bestehen auch mit Noten ab 1,4 oder 1,5 realistische Chancen, vorausgesetzt, du bringst zusätzliche Qualifikationen mit.

    Chancen trotz 1,5 oder schlechter

    Mit einem Schnitt jenseits der klassischen Auswahlgrenzen solltest du folgende Wege nutzen:

    • Absolviere den TMS mit intensiver Vorbereitung – ein sehr gutes Ergebnis kann deine Chancen erheblich steigern.
    • Erwäge eine Ausbildung als ZFA oder Zahntechniker*in, wenn du Zeit hast. Diese wird in der ZEQ und oft im AdH gewertet.
    • Sammle praktische Erfahrung in der Zahnmedizin, etwa durch ein Praktikum in einer Praxis oder ein freiwilliges soziales Jahr.
    • Recherchiere gezielt nach Unis mit niedrigeren NC-Grenzen oder besonderen Auswahlverfahren (z. B. mit Interviewanteil).
    • Nimm am Nachrückverfahren teil. Jedes Jahr werden Plätze frei, weil Bewerber*innen absagen oder ihre Unterlagen nicht vollständig einreichen.

    Viele Studierende berichten rückblickend, dass eine durchdachte Bewerbungsstrategie relevanter war als die reine Note. Nutze also die Möglichkeiten, die über deine Abiturnote hinausgehen!

    Auslandsstudium als Alternative

    Wenn in Deutschland kein Platz in Sicht ist, kann ein Studium der Zahnmedizin im Ausland eine sinnvolle Option sein. Beliebte Länder sind z. B.:

    • Ungarn (Semmelweis Universität, Budapest)
    • Polen (Warschau, Breslau)
    • Rumänien (Cluj, Bukarest)
    • Spanien (Zaragoza, Valencia)

    Vorteile:

    • Meist kein NC
    • International anerkannte Abschlüsse (mit Approbation in Deutschland)
    • Moderne Ausstattung und gute Praxisanbindung

    Aber: Studiengebühren sind üblich (zwischen 6.000 und 12.000 € pro Jahr) und du musst dich rechtzeitig um die Anerkennung deiner Leistungen bei der zuständigen Behörde in Deutschland kümmern.

    Fazit – Zahnmedizin studieren mit Plan und Ausdauer

    Zahnmedizin gehört zu den begehrtesten Studiengängen in Deutschland und das zeigt sich Jahr für Jahr in den hohen NC-Werten. Doch auch wenn dein Abitur nicht bei 1,0 liegt, hast du gute Chancen auf einen Studienplatz, wenn du dich mit dem Vergabeverfahren auseinandersetzt und deine Bewerbung strategisch aufbereitest.

    Gerade das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) bietet dir Spielraum: Ein gutes TMS-Ergebnis, eine einschlägige Berufsausbildung oder praktische Erfahrungen können deine Abiturnote ausgleichen. Auch über die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) sind relevante Leistungen mehr wert als man denkt.

    Mit sorgfältiger Vorbereitung, realistischen Erwartungen und einer starken Bewerbungsstrategie kannst du dir den Weg ins Zahnmedizinstudium öffnen – sei es über das reguläre Verfahren, ein Nachrückverfahren oder gegebenenfalls ein Studium im Ausland.

    FAQs: Zahnmedizin NC und Bewerbungsverfahren

    Wie hoch ist der NC für Zahnmedizin?

    Der NC liegt je nach Universität und Quote meist zwischen 1,0 und 1,4 und stellt damit für viele eine große Hürde dar. An besonders gefragten Standorten kann er sogar noch höher sein, insbesondere in der Abiturbestenquote.

    Kann ich auch mit einem Schnitt von 1,5 oder schlechter Zahnmedizin studieren?

    Ja, über die ZEQ und das AdH kannst du zusätzliche Punkte sammeln, z. B. durch TMS, Berufsausbildung oder Praxiserfahrung. Auch ein Nachrückverfahren oder ein Auslandsstudium kann eine Alternative sein.

    Was ist der TMS und wie hilft er bei der Bewerbung?

    Der Test für medizinische Studiengänge (TMS) ist ein freiwilliger Eignungstest. Ein gutes Ergebnis kann deine Chancen im AdH oder in der ZEQ verbessern, indem es wie ein Bonuspunkt zur Abiturnote gewertet wird.

    Wie viele Zahnmedizin-Studienplätze gibt es in Deutschland?

    Es gibt jährlich rund 1.500–2.000 Plätze, verteilt auf etwa 30 Universitäten. Aufgrund der aufwändigen praktischen Ausbildung sind die Kapazitäten begrenzt.

    Ist ein Zahnmedizinstudium im Ausland eine gute Alternative?

    Ja, besonders in Ländern wie Ungarn, Polen oder Rumänien ist der Zugang oft einfacher, allerdings mit Studiengebühren verbunden. Wichtig: Kläre vorab die Approbation und Anerkennung des Abschlusses in Deutschland.