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Bewerbung

Koordinierungsphase

Die Koordinierungsphase ist der zentrale Abschnitt des Dialogorientierten Serviceverfahrens (DoSV), in dem Studienplätze durch die Priorisierung der Bewerbungen, die Erstellung von Ranglisten und die automatische Vergabe von Zulassungsangeboten koordiniert werden.

Nils-Andre Stritt
Nils-Andre Stritt
Koordinierungsphase
Koordinierungsphase

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Koordinierungsphase bestimmt die Vergabe von Studienplätzen im DoSV durch Priorisierung und Ranglisten.
  • Bewerber*innen erhalten Zulassungsangebote, die automatisch in eine Zulassung umgewandelt werden, wenn sie die höchste Priorität haben.
  • Eine falsche Priorisierung oder verpasste Fristen können bessere Studienplätze ausschließen.
  • Dynamische Ranglisten ermöglichen Nachrückverfahren, wodurch sich Chancen bis zum Ende der Phase verändern können.
  • Erfolgreiches Bewerben erfordert frühzeitige Planung, regelmäßige Statuskontrolle und strategische Entscheidungen.

    Die Koordinierungsphase erklärt – Ablauf und Bedeutung

    Die Koordinierungsphase ist ein entscheidender Bestandteil des Bewerbungsverfahrens für das Medizinstudium in Deutschland. Sie bestimmt maßgeblich, wer einen Studienplatz erhält, indem Bewerbungen priorisiert, Ranglisten erstellt und Zulassungsangebote vergeben werden. Dieser Prozess erfordert strategisches Vorgehen, da Bewerber*innen durch ihr Verhalten aktiv beeinflussen können, ob und wann sie einen Platz erhalten.

    In diesem Artikel erläutern wir dir die Definition, den Ablauf und die Bedeutung der Koordinierungsphase ausführlich. Zudem werden Häufige Fehler, Einflussfaktoren und Best Practices vorgestellt, um die Erfolgschancen im Bewerbungsprozess zu maximieren.

    Was ist die Koordinierungsphase?

    Die Koordinierungsphase ist der zentrale Abschnitt im Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV), das von der Stiftung für Hochschulzulassung (hochschulstart.de) verwaltet wird. Während dieser Phase erfolgt die Vergabe von Studienplätzen in zulassungsbeschränkten Studiengängen, darunter Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie.

    Studienbewerberinnen und -bewerber reichen ihre Bewerbungen über das zentrale Portal ein und priorisieren ihre Wunsch-Universitäten. Hochschulen bewerten in der Bewerbungsphase die Bewerbungen anhand spezifischer Kriterien – zum Beispiel Abiturdurchschnitt, Auswahlgespräche oder medizinische Eignungstests (TMS, HAM-Nat) – und erstellen Ranglisten.

    Im Laufe der Koordinierungsphase können Bewerber*innen Zulassungsangebote erhalten und annehmen. Dabei ist die gesetzte Priorisierung ausschlaggebend, denn sobald ein*e Bewerber*in ein Angebot für die höchstpriorisierte Universität erhält, werden alle anderen Bewerbungen aus dem Verfahren entfernt.

    Was ist die Koordinierungsphase?
    Was ist die Koordinierungsphase?

    Ablauf der Koordinierungsphase – Schritt für Schritt

    Die Koordinierungsphase erstreckt sich über mehrere Wochen und folgt einem strukturierten Ablauf. In dieser Zeit erhalten Bewerber*innen schrittweise Rückmeldungen und müssen aktiv Entscheidungen in der jeweiligen Bewerbungsfrist treffen.

    1. Erstellung der Ranglisten (Beginn der Koordinierungsphase)

    • Nach Bewerbungsschluss übermitteln die Hochschulen ihre Ranglisten an hochschulstart.de.
    • Die Ranglisten legen fest, in welcher Reihenfolge Bewerber*innen für die jeweiligen Studienplätze in Frage kommen.
    • Bewerber*innen können ihre Platzierung auf der Rangliste nicht direkt beeinflussen, aber durch geschickte Priorisierung ihre Chancen bei den Koordinierungsregeln optimieren.

    2. Versand der Zulassungsangebote

    • Hochschulen versenden Zulassungsangebote an die Bewerber*innen, die innerhalb des zulassungsfähigen Bereichs der Rangliste liegen.
    • Bewerber*innen können das Angebot annehmen oder ablehnen, wobei eine Annahme einer niedriger priorisierten Bewerbung den Ausschluss aus allen höher priorisierten Bewerbungen zur Folge hat.
    • Wer ein Angebot für die höchstpriorisierte Universität erhält, wird automatisch zugelassen, und alle anderen Bewerbungen werden zurückgezogen.

    3. Entscheidung der Bewerbe*rinnen

    • Es besteht die Möglichkeit, ein Studienangebot direkt anzunehmen oder auf ein höher priorisiertes Angebot einer Uni zu warten.
    • Wer kein Angebot annimmt, bleibt bis zum Ende der Koordinierungsphase im Verfahren, kann jedoch keine Änderungen mehr an seinen Prioritäten im DOSV Bewerbungsportal vornehmen.
    • Durch das automatische Nachrückverfahren werden freigewordene Studienplätze an die nächstgereihten Bewerber*innen auf der Rangliste vergeben.

    4. Abschluss der Koordinierungsphase und endgültige Zulassung

    • Bewerber*innen, die bis zum Ende der Koordinierungsphase ein Angebot angenommen haben, erhalten einen Zulassungsbescheid und müssen sich innerhalb einer bestimmten Frist einschreiben.
    • Wer bis zum Ende kein Zulassungsangebot aus dem Auswahverfahren erhalten hat, kann am Losverfahren teilnehmen oder sich auf Restplätze bewerben.
    Abschluss der Koordinierungsphase und endgültige Zulassung
    Abschluss der Koordinierungsphase und endgültige Zulassung

    Wichtige Einflussfaktoren in der Koordinierungsphase

    1. Bedeutung der Priorisierung

    Die Reihenfolge der Bewerbungen beeinflusst die gesamte Koordinierungsphase. Eine falsche Priorisierung kann dazu führen, dass Bewerber*innen eine bessere Option verlieren.

    Profi-Tipps für Dich:

    • Den wichtigsten Studiengang auf Platz 1 setzen.
    • Keine „sicheren Optionen“ höher priorisieren, wenn sie nicht deine Wunschuniversität sind.
    • Standortfaktoren wie Lage, Ausstattung und Klinikanbindung berücksichtigen.

    2. Dynamische Ranglistenbewegung

    Die Ranglisten verändern sich kontinuierlich durch das Verhalten der Bewerber*innen. Wenn jemand ein Angebot annimmt, fällt er aus anderen Listen heraus, wodurch Personen mit niedrigerem Rang in der Koordinierung nachrücken können.

    Wichtig: Ein niedriger Rang zu Beginn bedeutet nicht automatisch eine Ablehnung, da sich viele Bewerbungen im Verlauf der Koordinierungsphase über Hochschulstart verändern.

    3. Zulassung über alternative Quoten

    Neben der regulären Hochschulquote gibt es Sonderquoten, die die Chancen auf eine Zulassung verbessern können:

    • Landarztquote für Bewerber*innen, die sich verpflichten, später als Hausarzt in ländlichen Regionen zu arbeiten.
    • Zweitstudienbewerberquote für Personen, die bereits ein Studium abgeschlossen haben.
    • Härtefallanträge für Bewerber*innen mit besonderen gesundheitlichen oder sozialen Einschränkungen.

    Häufige Fehler in der Koordinierungsphase und wie man sie vermeidet

    Fehler 1: Falsche Priorisierung der Studiengänge

    • Eine niedriger priorisierte Universität anzunehmen, kann dazu führen, dass bessere Angebote im Auswahlverfahren entfallen.
      Lösung: Vorab überlegen, welche Universität für dich an erster Stelle stehen sollte.

    Fehler 2: Fehlende Reaktion auf Zulassungsangebote

    • Wer ein Angebot nicht innerhalb der Frist annimmt oder ablehnt, kann aus dem Verfahren ausscheiden.
      Lösung: Den Bewerber*innen-Account (Benutzerkonto) täglich überprüfen.

    Fehler 3: Übermäßige Spekulation auf bessere Angebote

    • Wer zu lange wartet, verliert möglicherweise eine realistische Zulassungschance.
      Lösung: Chancen realistisch einschätzen und vergangene Grenzränge, die zur Verfügung stehen, analysieren.

    Tipps für eine erfolgreiche Koordinierungsphase

    Vor der Koordinierungsphase

    • Bewerbungsfristen beachten und Prioritäten festlegen.
    • Hochschulstandorte und NC-Werte analysieren.
    • Alternativen wie das Medizinstudium im Ausland oder Sonderquoten prüfen.

    Während der Koordinierungsphase

    • Regelmäßig den Bewerbungsstatus kontrollieren.
    • Zulassungsangebote aktiv annehmen oder ablehnen.
    • Falls kein Angebot vorliegt, Notfallstrategien bereithalten (Losverfahren, Quoten prüfen).

    Nach der Koordinierungsphase

    • Einschreibung fristgerecht abschließen.
    • Falls keine Zulassung erfolgt ist: Option auf Nachrückverfahren oder alternative Studienwege prüfen.

    Warum die Koordinierungsphase über den Studienplatz entscheidet

    Die Koordinierungsphase ist der entscheidende Abschnitt im Bewerbungsverfahren für das Medizinstudium. Sie bestimmt nicht nur, wer einen Studienplatz erhält, sondern auch an welcher Universität. Da das Verfahren über das dialogorientierte Serviceverfahren (DoSV) von hochschulstart.de abgewickelt wird, müssen Bewerber*innen sich mit den Qualifikationskriterien, Fristen und Regeln genau vertraut machen, um ihre Chancen zu maximieren.

    Die Online-Bewerbung beginnt mit der Registrierung auf hochschulstart.de, wo Bewerber*innen ihre Bewerber*innen-ID erhalten und eine Prioritätenliste erstellen. Diese Liste bestimmt, welche DoSV-Studiengänge bevorzugt behandelt werden. Wer ein Zulassungsangebot aktuell nicht möglich als Status angezeigt bekommt, sollte regelmäßig prüfen, ob sich Plätze durch das Nachrückverfahren noch ergeben.

    Die Ermittlung der Ranglisten erfolgt anhand fester Qualifikationskriterien, wobei das Ergebnis je nach Abiturdurchschnitt, Psychologie des Bewerbungsverhaltens und weiteren Faktoren beeinflusst wird. Besonders wichtig ist die Ausschlussfrist: Wer ein Zulassungsangebot nicht rechtzeitig annimmt oder ablehnt, wird aus dem Verfahren entfernt und verliert seinen Platz.

    Daher sind eine clevere Priorisierung, schnelle Reaktionen und strategische Planung entscheidend für den Erfolg. Bewerber*innen, die ihre Daten und Termine genau im Blick behalten und sich aktiv mit den Informationen zu den Regeln des Verfahrens auseinandersetzen, haben die besten Chancen auf einen Studienplatz – sei es für das Sommersemester oder das Wintersemester. Wer nichts dem Zufall überlässt, kann sich optimal auf das Ergebnis der Zulassung vorbereiten.

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