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Medizinstudium

Pflegepraktikum im Medizinstudium

Das Pflegepraktikum ist ein verpflichtender Bestandteil des Medizinstudiums, der angehenden Ärztinnen grundlegende Einblicke in die pflegerische Patient*innenversorgung und den Krankenhausalltag vermittelt und eine Voraussetzung für die Zulassung zum Physikum darstellt.

Celina Köhsl
Celina Köhsl
Pflegepraktikum im Medizinstudium.
Pflegepraktikum im Medizinstudium.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Pflegepraktikum (90 Tage) ist Voraussetzung für das Physikum und ermöglicht praktische Einblicke in den Klinikalltag.
  • Es kann vor, während oder nach dem Studium absolviert werden, dabei sind 30 Tage am Stück erforderlich.
  • Voraussetzung: Nachweis der Hepatitis-B-Impfung, gesundheitliche Eignung und Abschluss nach dem Abitur.
  • Anrechenbar sind Tätigkeiten wie FSJ, BFD oder Ausbildungen in Pflegeberufen.

    Alle Infos & Tipps zum Pflegepraktikum

    Das Pflegepraktikum ist ein zentraler Bestandteil des vorklinischen Medizinstudiums und notwendig für die Zulassung zum Physikum. Nach der Approbationsordnung müssen alle Medizinstudierende ein dreimonatiges Krankenpflegepraktikum absolvieren. Dies ermöglicht Einblicke in den Klinikalltag und die Organisation eines Krankenhauses.

    Während des Praktikums lernen angehende Ärzt*innen die Tätigkeiten der Krankenpflege kennen. Sie unterstützen das Pflegepersonal bei der Patientenversorgung. Das Praktikum kann flexibel vor Studienbeginn, in den Semesterferien oder während eines Urlaubssemesters absolviert werden.

    Medizinstudent*innen sammeln früh praktische Erfahrungen im Krankenhaus. Dies bereitet sie optimal auf den Berufsalltag vor. Das Krankenpflegepraktikum bildet eine solide Grundlage für die ärztliche Prüfung und den weiteren Medizinstudiumsverlauf.

    Was ist ein Pflegepraktikum im Medizinstudium?

    Das Pflegepraktikum ist ein wesentlicher Bestandteil des Medizinstudiums. Die Anerkennung ist eine Voraussetzung für die Zulassung zum Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, dem Physikum. Es ermöglicht Studierenden, praktische Erfahrungen zu sammeln und einen Einblick in den Krankenhausalltag zu erhalten, was sie auf den klinischen Abschnitt des Medizinstudiums vorbereitet.

    Laut der Approbationsordnung für Ärzte müssen Student*innen insgesamt 90 Tage Pflegepraktikum absolvieren. Dabei zählen wöchentlich 5 Arbeitstage und 2 freie Tage als 7 Praktikumstage. Das Praktikum kann in zwei Blöcke von je sechs Wochen aufgeteilt werden, vorausgesetzt, mindestens 30 Tage müssen am Stück gearbeitet werden. Die Bescheinigung darf nicht vor dem letzten Praktikumstag ausgestellt worden sein und darf bei Studienbeginn nicht älter als zwei Jahre sein.

    Definition und Bedeutung des Pflegepraktikums

    Das Pflegepraktikum ist eine Pflicht für alle angehenden Ärztginnen. Es soll sie mit den Abläufen und Aufgaben in einem Krankenhaus vertraut machen. Der Fokus liegt auf Grundpflege und engem Patient*innenenkontakt. Student*innen lernen unter ständiger ärztlicher Leitung, als Teil eines interdisziplinären Teams zu arbeiten und Patient*innenbedürfnisse zu erkennen und zu begegnen.

    Unterschiede zwischen Pflegepraktikum und anderen Praktika

    Im Gegensatz zu anderen Praktika, die während des Studiums absolviert werden, konzentriert sich das Pflegepraktikum auf pflegerische Tätigkeiten und um den Pflegeaufwand von Patient*innen mitzuerleben. Praktika in Notaufnahmen, Altenpflegeheimen, ärztlichen oder Gemeinschaftspraxen sowie Reha-Einrichtungen werden nicht als „Pflegepraktikum“ angerechnet. Es ist wichtig, sich frühzeitig um einen Platz zu bewerben, da besonders in beliebten Fächern wie der Kinderheilkunde ein hoher Wettbewerb herrscht.

    Voraussetzungen für das Pflegepraktikum im Medizinstudium

    Das Pflegepraktikum im Medizinstudium ist eine wichtige Voraussetzung für die Zulassung zum klinischen Teil deines Studiums. Um es erfolgreich absolvieren zu können, musst du bestimmte Anforderungen erfüllen. In diesem Abschnitt erklären wir dir die wesentlichen Voraussetzungen, die du erfüllen musst, um das Pflegepraktikum im Rahmen deines Medizinstudiums starten zu können.

    Zeitpunkt und Mindestalter

    Für das Pflegepraktikum gibt es keine festen Altersgrenzen. Viele Einrichtungen setzen jedoch voraus, dass du mindestens 16 Jahre alt bist. Zudem darf das Praktikum erst nach dem Erwerb deiner Hochschulreife, also nach deinem Abitur oder einem gleichwertigen Abschluss, beginnen.

    Wenn du das Pflegepraktikum nach dem Abitur machst, darf zwischen dem Ende des Praktikums und dem Beginn deines Medizinstudiums höchstens eine Frist von zwei Jahren liegen. Wir raten dir, das Praktikum entweder direkt vor oder zu Beginn des Studiums zu absolvieren. So stellst du sicher, dass du die Voraussetzung für den klinischen Teil deines Studiums erfüllst.

    Gesundheitliche Eignung und Impfungen

    Eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Pflegepraktikum ist die gesundheitliche Eignung für den Beruf. Du musst eine Impfung gegen Hepatitis B nachweisen, die mindestens sechs Wochen vor dem Beginn des Praktikums durchgeführt wurde. Diese Impfung schützt sowohl dich als Praktikant*in als auch Patient*innen und Kollegen im klinischen Alltag vor gesundheitlichen Risiken.

    Der Nachweis über die Hepatitis-B-Impfung muss bei der Bewerbung oder spätestens zu Beginn des Praktikums vorgelegt werden. Einige Kliniken verlangen auch zusätzliche Nachweise zu deiner allgemeinen gesundheitlichen Eignung, jedoch ist die Hepatitis-B-Impfung der wichtigste Bestandteil dieser Anforderung.

    Abschluss des Pflegepraktikums vor Studienbeginn

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du das Pflegepraktikum rechtzeitig abschließen musst, bevor du mit dem klinischen Teil deines Medizinstudiums beginnst. In der Regel wird das Praktikum im ersten oder zweiten Studienjahr absolviert. Falls du das Pflegepraktikum nach dem Abitur machst, empfehlen wir dir, es so früh wie möglich zu absolvieren. Dadurch kannst du das Praktikum problemlos in den Ablauf deines Studiums integrieren. Viele Hochschulen setzen voraus, dass das Praktikum innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens abgeschlossen wird, um die Studienplatzvergabe nicht zu gefährden.

    Anrechnung von krankenpflegerischen Tätigkeiten auf das Pflegepraktikum

    Für das Pflegepraktikum im Medizinstudium gibt es verschiedene Tätigkeiten, die auf die erforderliche Praktikumszeit angerechnet werden können. Wenn du bereits praktische Erfahrungen im pflegerischen Bereich gesammelt hast, kannst du diese unter bestimmten Umständen anrechnen lassen, um deine Anforderungen zu erfüllen. Hier eine Übersicht über die Tätigkeiten, die anerkannt werden:

    Krankenpflegerische Tätigkeiten im Rahmen von:

    • Jugendfreiwilligendienst
    • Bundesfreiwilligendienst
    • Sanitätsdienst der Bundeswehr
    • Freiwilligem Sozialen Jahr (FSJ) oder Zivildienst

    Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung in folgenden Bereichen:

    • Hebamme / Entbindungspfleger
    • Medizinische*r Fachangestellte*r (MFA)
    • Krankenpfleger*in
    • Rettungsassistent*in / *in
    • Krankenpflegedienst
    • Altenpfleger*in / Altenpflegehelfer*in

    Wenn du eine der genannten Tätigkeiten oder Ausbildungen bereits absolviert hast, kann diese Zeit in vielen Fällen auf dein Pflegepraktikum angerechnet werden. Allerdings variieren die genauen Anforderungen je nach Universität oder Klinik. Es ist daher sinnvoll, direkt beim zuständigen Landesprüfamt nachzufragen. Damit stellst du sicher, dass deine bisherigen Erfahrungen auch zu 100% anerkannt werden.

    Ablauf und Dauer des Pflegepraktikums im Medizinstudium

    Das Pflegepraktikum ist ein wesentlicher Bestandteil deines Medizinstudiums. Es bietet dir die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Gesundheitswesen zu sammeln und einen ersten tiefen Einblick in die tägliche Arbeit von Ärzt*innen und Pflegekräften zu erhalten. Im folgenden Abschnitt findest du die wichtigsten Details zum Ablauf und zur Dauer des Praktikums:

    Dauer des Pflegepraktikums

    In der Regel beträgt die Dauer des Pflegepraktikums 90 Kalendertage. Diese Zeit kannst du auf verschiedene Weise einteilen:

    • Das Praktikum kann entweder am Stück absolviert werden.
    • Alternativ kannst du es in bis zu drei Abschnitte von jeweils mindestens 30 Tagen aufteilen.

    Dank dieser Flexibilität kannst du das Pflegepraktikum besser in deinen Studienverlauf integrieren und es sogar über mehrere Semester verteilen. Wichtig ist jedoch, dass du die Gesamtzahl der erforderlichen Praktikumstage innerhalb deines Medizinstudiums vollständig absolvierst.

    Einsatzorte und Stationen

    Das Pflegepraktikum kann an verschiedenen Orten im Gesundheitswesen stattfinden. Geeignete Einsatzorte sind vor allem Einrichtungen, die intensiv pflegerische Tätigkeiten durchführen. Hierzu gehören:

    • Krankenhäuser
    • Rehabilitationseinrichtungen

    Wichtig ist, dass du in einem Bereich tätig bist, der dir grundlegende Pflegekenntnisse vermittelt. Daher solltest du in Stationsbereichen mit pflegerischem Schwerpunkt eingesetzt werden.

    Arbeitszeiten und Schichtdienst

    Während deines Pflegepraktikums wirst du meist im Schichtdienst arbeiten. Das bedeutet, dass du verschiedene Arbeitszeiten übernehmen musst, um einen realistischen Einblick in den Klinikalltag zu bekommen. Zu den Schichten gehören:

    • Frühdienste
    • Spätdienste
    • Nachtdienste

    Die genauen Arbeitszeiten variieren je nach Einrichtung und den individuell getroffenen Vereinbarungen. Durch die Teilnahme am Schichtdienst erhältst du einen realistischen Einblick in die Arbeitsabläufe und den Alltag im Gesundheitswesen.

    Bewerbung für das Pflegepraktikum im Medizinstudium

    Die Bewerbung für das Pflegepraktikum solltest du so früh wie möglich einreichen, idealerweise 3 bis 4 Monate im Voraus. So hast du die besten Chancen, einen Platz zu erhalten. Bewerbungen kurz vor dem Praktikumsbeginn können problematisch sein, da zu diesem Zeitpunkt viele Plätze bereits vergeben sind oder Kliniken eine kurzfristige Anmeldung nicht mehr akzeptieren.

    Solltest du die Frist verpasst haben, ist es dennoch möglich, dich kurzfristig zu bewerben. In einigen Fällen lässt sich ein Praktikum sogar innerhalb von zwei Wochen organisieren, wenn alle Voraussetzungen, wie beispielsweise die Hepatitis-B-Impfung, erfüllt sind. Diese Impfung muss allerdings mindestens sechs Wochen vor Praktikumsbeginn erfolgt sein.

    Was den Bewerbungsprozess angeht, ist dieser in der Regel sehr unkompliziert. Statt einer formellen Bewerbung per E-Mail oder Brief reicht es oft, einfach bei der Pflegedienstleitung der Klinik anzurufen. Diese ist für die Pflegeabteilungen zuständig und auch für die Vergabe der Praktikumsplätze verantwortlich. Während des Gesprächs erkundigst du dich, ob es freie Plätze gibt und wann du das Praktikum beginnen kannst.

    In den meisten Fällen wird kein schriftlicher Bewerbungsprozess wie bei einer klassischen Bewerbung erwartet. Ein direkter Anruf genügt, um den ersten Schritt zu machen.

    Tipps zur erfolgreichen Gestaltung des Pflegepraktikums

    Bevor du mit deinem Pflegepraktikum im Medizinstudium startest, gibt es ein paar wichtige Punkte, die du im Hinterkopf behalten solltest. Das Praktikum ist eine wertvolle Gelegenheit, praktische Erfahrungen im Gesundheitswesen zu sammeln und dich sowohl persönlich als auch beruflich weiterzuentwickeln. Um sicherzustellen, dass du das Beste aus dieser Praxis-Zeit herausholst, haben wir hier einige nützliche Tipps für dich zusammengestellt.

    Tipp 1: Gehe mit der richtigen Einstellung ins Pflegepraktikum

    Ein Pflegepraktikum kann eine der wertvollsten Erfahrungen auf deinem Weg zum Ärzt*innenberuf sein. Um das Beste aus dieser praktischen Phase herauszuholen, ist die richtige Einstellung entscheidend. Sei offen und bereit, Neues zu lernen. Flexibilität ist ebenso wichtig, da du in unterschiedlichen Arbeitsumfeldern mit verschiedenen Situationen konfrontiert wirst. Zeige Eigeninitiative, indem du aktiv nach Aufgaben fragst und dich in den Arbeitsalltag einbringst. Nutze jede Gelegenheit, dein theoretisches Wissen aus dem Studium praktisch anzuwenden und weiterzuentwickeln. Zögere auch nicht, anspruchsvollere Tätigkeiten zu übernehmen – vorausgesetzt, deine Praxisanleiter:innen stimmen zu und du fühlst dich in der Lage dazu. So kannst du deine Fähigkeiten ausbauen und Verantwortung übernehmen.

    Tipp 2: Herausforderungen als Chance zur Weiterentwicklung nutzen

    Während des Pflegepraktikums wirst du sicherlich auf Herausforderungen stoßen – sei es durch unerwartete Arbeitsbedingungen, schwierige Patienten oder komplexe Aufgaben. Anstatt dich von diesen Schwierigkeiten entmutigen zu lassen, betrachte sie als eine Chance zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Wenn Probleme auftreten, sprich diese offen an und suche gemeinsam mit deinen Praxisanleiter*innen nach Lösungen. Konstruktive Kritik ist ein wertvolles Werkzeug, um deine Fähigkeiten zu verbessern und aus Fehlern zu lernen. Ein respektvoller Umgang mit Patient*innen, Pflegepersonal und Ärzt*innen ist dabei unerlässlich. Gutes Teamwork und Kommunikation helfen dir, schwierige Situationen erfolgreich zu meistern.

    Tipp 3: Nutze das Pflegepraktikum für Networking und den Aufbau von Kontakten

    Ein weiterer großer Vorteil des Pflegepraktikums ist die Möglichkeit, wertvolle Kontakte im Gesundheitssektor zu knüpfen. Die Kolleg*innen, mit denen du arbeitest – seien es erfahrene Pflegekräfte oder Ärzt*innen – können dir nicht nur bei praktischen Fragen weiterhelfen, sondern dir auch nützliche Tipps für deine berufliche Zukunft in der Medizin geben. Nutze jede Gelegenheit, dich mit ihnen auszutauschen, zeige Interesse an ihrer Arbeit und stelle Fragen. Ein starkes Netzwerk kann dir nicht nur während deines Studiums von Nutzen sein, sondern auch später bei der Jobsuche oder bei der Wahl deiner Fachrichtung. Selbst wenn das Pflegepraktikum nicht direkt auf deine spätere ärztliche Karriere vorbereitet, kann es dir Türen öffnen und dir helfen, wichtige Kontakte zu knüpfen, die dir langfristig weiterhelfen.

    Tipp 4: Behalte eine proaktive Haltung während des Praktikums

    Um das Beste aus deinem Pflegepraktikum herauszuholen, solltest du eine proaktive Haltung bewahren. Warte nicht passiv darauf, dass dir Aufgaben zugewiesen werden, sondern ergreife selbst die Initiative. Zeige Interesse an allen Bereichen und frag aktiv nach, wenn du etwas Neues lernen möchtest. Gerade im Pflegebereich, wo du direkten Kontakt zu Patient*innen hast, kann dein Engagement und deine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, einen großen Unterschied machen. Dies wird nicht nur deine eigenen Fähigkeiten fördern, sondern auch deinen Praxisanleiter*innen zeigen, dass du motiviert und lernwillig bist.

    Tipp 5: Entwickle Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke

    Im Pflegepraktikum wirst du in einem Team arbeiten, das aus Pflegepersonal, Ärzt*innen und anderen Fachkräften besteht. Ein respektvoller und kommunikativer Umgang miteinander ist unerlässlich, um erfolgreich zu arbeiten und das Beste aus dieser Erfahrung herauszuholen. Stelle sicher, dass du gut mit deinem Team kommunizierst, Fragen stellst und immer wieder Feedback einholst. Gute Teamarbeit hilft dir, nicht nur deine eigenen Aufgaben besser zu erledigen, sondern auch eine reibungslose Zusammenarbeit mit anderen zu gewährleisten.

    Indem du diese Tipps befolgst – eine proaktive Haltung einnimmst, Herausforderungen meisterst, Networking betreibst und Teamarbeit sowie Kommunikation pflegst – kannst du dein Pflegepraktikum zu einer wertvollen Erfahrung machen, die dich sowohl persönlich als auch beruflich voranbringt.

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