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Studierfähigkeitstests

EMS – Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz

Der Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) ist ein standardisierter, kognitiver Aufnahmetest in der Schweiz, der einmal jährlich durchgeführt wird und mit 158 Aufgaben in 11 Testbereichen die Studierfähigkeit für Medizin prüft, wobei nur die besten 35 % einen Studienplatz erhalten.

Conrad Baumeister
Conrad Baumeister
Allgemeine Anforderungen für Studierende aus Deutschland
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der EMS ist ein kognitiver Eignungstest für Medizinstudiengänge in der Schweiz und entscheidet maßgeblich über die Studienzulassung.
  • Er umfasst 11 Testbereiche mit 158 Aufgaben und dauert 255 Minuten, wobei die besten 35 % einen Studienplatz erhalten.
  • Die Prüfung findet einmal jährlich statt (Juli), kostet 300 CHF und kann beliebig oft wiederholt werden.
  • Eine Vorbereitung von 60–100 Stunden mit offiziellen Materialien und Simulationen wird empfohlen.
  • Ab 2025 wurde der neue Testteil „Objekte im Raum“ eingeführt, um das räumliche Vorstellungsvermögen zu prüfen.

    Der Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) ist ein zentraler Bestandteil des Zulassungsverfahrens für angehende Medizinstudent*innen in der Schweiz. Seit seiner Einführung im Jahr 1998 dient er als verlässliches Instrument zur Auswahl der besten Kandidat*innen für das anspruchsvolle Medizinstudium in der Schweiz. Anders als in Deutschland, wo oft der TMS als Studierfähigkeitstest genutzt wird, ist der EMS in der Schweiz das maßgebliche Zulassungskriterium für Studiengänge in Humanmedizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin und Chiropraktik. Inhaltlich gibt es dennoch viele Parallelen zwischen den beiden Tests.

    Jedes Jahr übersteigt die Zahl der Bewerbungen, auch in der Schweiz, deutlich die verfügbaren Studienplätze, sodass der EMS als zentrales Auswahlverfahren dient. Die Teilnehmer*innen müssen sich auf anspruchsvolle Problemstellungen einstellen, die gezielt kognitive Fähigkeiten testen. Die Einführung des EMS hat wesentlich dazu beigetragen, die Abbruchquote im Medizinstudium zu reduzieren.

    EMS - Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz
    EMS – Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz

    Was ist der EMS-Test und warum ist er wichtig?

    Der Eignungstest für das Medizinstudium, kurz EMS, ist ein kognitiver Fähigkeitstest, der seit 1998 in der Schweiz eingesetzt wird. Er dient dazu, die Studierfähigkeit der Bewerber*innen für das Medizinstudium zu erfassen. Dieser Test ist obligatorisch für alle, die sich für ein Studium der Human-, Veterinär- und Zahnmedizin sowie Chiropraktik bewerben möchten.

    Definition des EMS

    Der EMS besteht aus insgesamt 158 Fragen, die in 11 Testteilen über eine Gesamtdauer von 255 Minuten gestellt werden. Die Aufgabengruppen umfassen unter anderem Muster zuordnen, medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis, Schlauchfiguren, quantitative und formale Probleme sowie Textverständnis. Der Test wird ohne Hilfsmittel durchgeführt und findet normalerweise am ersten oder zweiten Freitag im Juli statt.

    Definition des EMS
    Definition des EMS

    Relevanz für das Medizinstudium

    Die Teilnahme am EMS ist hat eine hohe Relevanz in der Schweiz, da die Anzahl der Studienbewerber*innen oft die verfügbaren Studienplätze übersteigt. In der Deutschschweiz bewerben sich jährlich rund 3.500 Personen für ein Humanmedizinstudium, wobei nur etwa 1.200 Studienplätze zur Verfügung stehen. Der EMS dient somit als wichtiges Auswahlverfahren, um die am besten geeigneten Kandidat*innen zu identifizieren.

    Unterschiede zu anderen Auswahlverfahren

    Im Gegensatz zu anderen Zulassungskriterien wie dem Numerus Clausus (NC) oder fachspezifischen Tests konzentriert sich der EMS auf die kognitiven Fähigkeiten der Bewerber*innen. Das Zentrum für Testentwicklung und Diagnostik (ZTD) an der Universität Freiburg (Schweiz) ist für die Durchführung des Tests verantwortlich. Der EMS ist die einzige Möglichkeit, an einer schweizerischen Universität mit Zulassungsbeschränkung zum Medizinstudium zugelassen zu werden.

    Aufbau des EMS-Tests (Medizin)

    Der EMS umfasst verschiedene Testteile, die sich aus insgesamt 158 Fragen zusammensetzen. Die Testdauer beträgt 255 Minuten (4 Stunden und 15 Minuten). Die Aufgaben sind in folgende Bereiche unterteilt:

    • Muster zuordnen (18 Aufgaben, 16 Minuten)
    • Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis (18 Aufgaben, 45 Minuten)
    • Schlauchfiguren (18 Aufgaben, 10 Minuten)
    • Quantitative und formale Probleme (18 Aufgaben, 45 Minuten)
    • Textverständnis (18 Aufgaben, 45 Minuten)
    • Figuren lernen – Einprägephase (4 Aufgaben, 13,3 Sekunden pro Figur)
    • Fakten lernen – Einprägephase (6 Aufgaben)
    • Figuren lernen – Reproduktionsphase (18 Aufgaben, 5 Minuten)
    • Fakten lernen – Reproduktionsphase (18 Aufgaben, 6 Minuten)
    • Diagramme und Tabellen (18 Aufgaben, 45 Minuten)
    • Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten (18 Aufgaben, 8 Minuten, 1600 Zeichen)

    Bewertungsprozess und Ergebnisse

    Die Ergebnisse werden in der Regel Anfang August bekannt gegeben. Der EMS verwendet wie der deutsche TMS eine relative Bewertung, bei der das individuelle Ergebnis mit der Leistung aller Teilnehmer*innen verglichen wird. Insgesamt können 162 Punkte erreicht werden. Um einen Studienplatz zu erhalten, muss man zu den besten 35 % gehören. Die Mindestpunktzahl variiert jährlich – für 2025 wird ein Wert von mindestens 97 Punkten erwartet.

    Bewertungsprozess und Ergebnisse
    Bewertungsprozess und Ergebnisse

    Vorbereitung für den Schweizer EMS

    Verschiedene Bücher, Übungsaufgaben und auch Workshops sind optimal, um sich auf den EMS-Test vorzubereiten. Das Zentrum für Testentwicklung und Diagnostik (ZTD) empfiehlt die Originalversionen I, II und III des Tests. Viele Gymnasien bieten die Möglichkeit, an Testdurchläufen teilzunehmen.

    Strategien zur effektiven Vorbereitung

    Expert*innen empfehlen eine Übungs- und Trainingszeit von 80-120 Stunden. Qualitativ hochwertiges Material und eine effiziente Nachbearbeitung sind dabei unerlässlich. Monatliche ganztägige Testsimulationen unter Echtzeitbedingungen helfen, sich an die Prüfungssituation zu gewöhnen. Der Austausch mit erfolgreichen EMS-Absolvent*innen in einer Community und Lerngruppen kann wertvolle Tipps und Erfahrungen liefern.

    Tipps für die Testvorbereitung

    • Plane ausreichend Zeit für die Vorbereitung ein (idealerweise 5 Wochen, mindestens aber 3-4 Wochen)
    • Nutze offizielle Materialien wie die Originalversionen des EMS
    • Trainiere die Untertests „Muster zuordnen“ und „Schlauchfiguren“ dreimal pro Woche
    • Löse für den Untertest „Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten“ täglich eine Simulation
    • Übe den Untertest „Figuren & Fakten“ maximal zweimal pro Woche
    • Achte auf eine ausgewogene Vorbereitung und vermeide zu langen Vorbereitungszeiträume (max. 2-3 Monate)
    • Nutze die Möglichkeit, an Probeläufen an Gymnasien teilzunehmen

    Inhalte und Themen des EMS-Tests

    Der Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) in der Schweiz evaluiert die Eignung der Kandidat*innen für Human-, Zahn- oder Veterinärmedizin. Er umfasst verschiedene Untertests, die ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen abdecken. Der Test ist ähnlich wie der TMS in Deutschland einzuschätzen.

    Inhalte und Themen des EMS-Tests
    Inhalte und Themen des EMS-Tests

    Allgemeine Kenntnisse und Naturwissenschaften

    Ein zentraler Aspekt des EMS ist das medizinisch-naturwissenschaftliche Grundverständnis. Hier werden die Grundlagen in Biologie, Chemie und Physik abgefragt, essentiell für ein erfolgreiches Medizinstudium. Zudem werden allgemeine Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen getestet.

    Mathematische Fähigkeiten, Logik und Verständnis

    Im Untertest „Quantitative und formale Probleme“ werden mathematische Fähigkeiten und logisches Denkvermögen abgefragt. Die Bewerber*innen müssen Probleme analysieren, Lösungsstrategien entwickeln und präzise rechnen.

    Textverständnis und Sprachkompetenz

    Textverständnis ist ein weiterer Schlüsselaspekt des EMS. Die Bewerber*innen müssen komplexe Texte verstehen, wichtige Informationen filtern und Schlussfolgerungen ziehen. Ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit wird ebenfalls getestet.

    Visuelle Fähigkeiten werden auc im EMS getestet. In den Untertests „Figuren lernen“ und „Fakten lernen“ müssen sich die Bewerber*innen Formen, Muster und Informationen einprägen und später wiedergeben. Ab 2025 wird zudem der Untertest „Objekte im Raum“ eingeführt, der räumliches Vorstellungsvermögen erfordert.

    Der EMS prüft ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen, die für ein erfolgreiches Medizinstudium wesentlich sind.

    Textverständnis und Sprachkompetenz
    Textverständnis und Sprachkompetenz

    Vergleich: EMS vs. TMS – Unterschiede im Auswahlverfahren

    Während der EMS in der Schweiz als zentraler Auswahltest gilt, wird in Deutschland der TMS (Test für medizinische Studiengänge) als wichtiges Zulassungskriterium eingesetzt.

    KriteriumEMS (Schweiz)TMS (Deutschland)
    ZielAuswahlverfahren für Medizinstudium in der SchweizVerbesserung der Abiturnote in Deutschland
    Durchführung1x jährlichMehrere Testtermine pro Jahr
    Anzahl Bewerber*innen~3.500 jährlich~14.000 jährlich
    PunktevergabeVergleich mit Mitbewerber*innenAbsolute Punktzahl
    VorbereitungOriginalversion III, ITB Consulting GmbHZahlreiche TMS-Übungsbücher

    Häufige Fragen zum EMS-Test

    Der Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz (EMS) ist der entscheidende Faktor für die Zulassung zum Medizinstudium. Jedes Jahr bewerben sich tausende Studieninteressierte auf die begrenzten Plätze, weshalb eine gute Vorbereitung enorm wichtig ist. Hier beantworten wir die häufigsten Fragen rund um den EMS, von der Anmeldung bis zur Wiederholung.

    Wie oft kann der EMS wiederholt werden?

    Der EMS kann grundsätzlich so oft wiederholt werden, wie du möchtest, allerdings nur einmal pro Jahr. Da jedes Jahr rund 3.500 Bewerber*innen teilnehmen, aber nur 1.200 Studienplätze verfügbar sind, ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Um einen Studienplatz zu erhalten, müssen die Teilnehmenden zu den besten 35 % gehören. Wer nicht das gewünschte Ergebnis erzielt, kann es im nächsten Jahr erneut versuchen.

    Wo findet der EMS-Test statt?

    Die Anmeldung für den EMS erfolgt über swissuniversities. Mitte Juni erhalten die Teilnehmer*innen alle wichtigen Infos zu ihrem persönlichen Testlokal. Der EMS wird jedes Jahr am ersten oder zweiten Freitag im Juli durchgeführt. Die Prüfungsgebühr beträgt aktuell 300 CHF. Die Testorte sind unter anderem Basel, Bern, Zürich, Freiburg und die ETH Zürich.

    Was passiert, wenn ich nicht genug Punkte erreiche?

    Die benötigte Punktzahl für einen Studienplatz schwankt jedes Jahr, da sie sich an der Gesamtleistung aller Teilnehmer*innen orientiert. In der Regel sollten mindestens 60 % der Punkte in den einzelnen Testbereichen erreicht werden. Wer unter den erforderlichen Punktwert fällt, kann frühestens ein Jahr später erneut antreten. Für das Jahr 2025 wird geschätzt, dass eine Mindestpunktzahl von 97 Punkten nötig sein wird, um erfolgreich zu sein.

    Wie lange sollte man sich auf den EMS vorbereiten?

    Eine frühzeitige Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Du solltest zwischen 60 und 100 Stunden für das Lernen einzuplanen. Wer sich unsicher fühlt oder in einzelnen Bereichen Schwierigkeiten hat, sollte bereits mehrere Monate vorher mit der Vorbereitung beginnen. Es gibt zahlreiche Medien zur Unterstützung, darunter Übungsbücher, Online-Kurse und Testsimulationen.

    Gibt es Änderungen oder Anpassungen am EMS?

    Ja, der EMS wird regelmäßig weiterentwickelt. In den letzten Jahren gab es mehrere Anpassungen, insbesondere in der Teststruktur und den Bewertungskriterien. Eine geplante Änderung ab 2025 ist die Einführung des neuen Testteils „Objekte im Raum“, der das räumliche Vorstellungsvermögen der Bewerber*innen noch genauer prüfen soll. Es lohnt sich also, regelmäßig die aktuellen Infos auf der offiziellen Website zu prüfen.

    Gibt es Pläne zur Abschaffung des EMS?

    Aktuell gibt es keine Pläne zur Abschaffung des EMS. Aufgrund der hohen Bewerber*innenzahlen bleibt er ein zentraler Bestandteil des Zulassungsverfahrens. Allerdings wird immer wieder über mögliche Reformen oder alternative Auswahlverfahren diskutiert, um den Zugang zum Medizinstudium vielseitiger zu gestalten.