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Medizinstudium

Klinik im Medizinstudium

Die Klinik im Medizinstudium ist der zweite Studienabschnitt nach der Vorklinik, in dem Studierende über sechs Semester hinweg vertieftes theoretisches Wissen mit praktischen Fertigkeiten kombinieren, um auf das ärztliche Arbeiten und das Praktische Jahr (PJ) vorbereitet zu werden.

Dr. medic. Emilie Strzoda
Dr. medic. Emilie Strzoda
Klinik im Medizinstudium
Klinik im Medizinstudium

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klinik im Medizinstudium beginnt nach dem Physikum und erstreckt sich über sechs Semester mit einer Kombination aus Theorie und Praxis.
  • Wichtige Fächer sind Innere Medizin, Chirurgie, Mikrobiologie, Pharmakologie und Notfallmedizin, die für die ärztliche Praxis essenziell sind.
  • Praktische Ausbildung erfolgt durch Famulaturen und das Praktische Jahr (PJ), um Studierende auf den Klinikalltag vorzubereiten.
  • Prüfungen bestehen aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Tests, die für den erfolgreichen Abschluss notwendig sind.
  • Eine strukturierte Vorbereitung und aktives Mitwirken in der klinischen Ausbildung erleichtern den Übergang ins Berufsleben.

    Alles, was du über die Klinik im Medizinstudium wissen musst

    Das Medizinstudium ist in Deutschland in drei Abschnitte unterteilt: die Vorklinik, die Klinik und das Praktische Jahr (PJ). Nach dem erfolgreichen Bestehen des Physikums, also der ersten ärztlichen Prüfung, beginnt der klinische Teil des Studiums. Die Klinik im Medizinstudium bereitet Studierende auf die Ausübung des Ärzt*innenberufs vor, indem sie vertieftes theoretisches Wissen mit praktischen Fertigkeiten kombiniert.

    In diesem Artikel erhältst du alle Infos zu den Inhalten, dem Aufbau, den wichtigsten Fächern und Veranstaltungen dieses Abschnitts des Studiums. Zudem erfährst du, welche Tätigkeiten du absolvieren musst und wie du dich optimal auf das Staatsexamen vorbereiten kannst.

    Aufbau der Klinik im Medizinstudium

    Der klinische Abschnitt des Medizinstudiums erstreckt sich über sechs Semester und bildet den zentralen Teil der Ausbildung zum Arzt oder zur Ärztin. In der Regelstudienzeit beginnt die Klinik nach dem erfolgreichen Bestehen des Physikums und baut direkt auf den in der Vorklinik erworbenen Grundlagen in Anatomie, Physiologie und weiteren medizinischen Fächern auf. Während dieser Phase werden Studierende an den Universitäten mit den essenziellen Fachbereichen der Humanmedizin vertraut gemacht und auf die spätere ärztliche Tätigkeit vorbereitet.

    Praktisches Jahr: Ist die Klinik die Vorstufe im Studium?

    Die Klinik zeichnet sich durch eine enge Verzahnung von theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten aus. Während Vorlesungen und Seminare weiterhin eine wichtige Rolle spielen, gewinnen vor allem praxisnahe Veranstaltungen an Bedeutung. 

    Studierende nehmen an verschiedenen Kursen teil, in denen sie spezifische medizinische Fertigkeiten lernen, beispielsweise in sogenannten „Skills Labs“, in denen sie Untersuchungsmethoden, Nahttechniken oder Notfallmaßnahmen unter realitätsnahen Bedingungen üben können. Neben den praktischen Kursen sind klinische Praktika ein zentraler Bestandteil der Ausbildung. In diesen Famulaturen haben Medizinstudent*innen die Möglichkeit, direkt mit Patient*innen zu arbeiten und den klinischen Alltag in verschiedenen Fachbereichen und von einer etwas anderen Seite kennenzulernen.

    Prüfungen und Leistungsnachweise in Studiengängen

    Ein weiterer wichtiger Bestandteil des klinischen Abschnitts sind die Prüfungen und Leistungsnachweise. Diese setzen sich aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen zusammen, die das Wissen in den erlernten Fächern testen. Die Prüfungen orientieren sich an den staatlichen Vorgaben und sind essenziell für das Bestehen des Studiums und den späteren Übergang ins Praktische Jahr (PJ). 

    Während der sechs Semester in der Klinik müssen Studierende fundierte Kenntnisse in Innerer Medizin, Chirurgie, Mikrobiologie, Pathologie und vielen weiteren Fachbereichen erwerben. Dieser Studienabschnitt stellt eine entscheidende Phase im Medizinstudium dar, da hier nicht nur Wissen abgefragt wird, sondern Studierende lernen, dieses in realen klinischen Situationen anzuwenden.

    Das Ziel der klinischen Ausbildung ist es, angehende Ärzte und Ärztinnen auf die ärztliche Prüfung vorzubereiten und ihnen die praktischen Fähigkeiten zu vermitteln, die sie für ihre spätere Tätigkeit im Krankenhaus oder in der Praxis benötigen. Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis werden Medizinstudent*innen schrittweise a den Arbeitsalltag herangeführt und sammeln erste wertvolle Erfahrungen in der Patient*innenversorgung.

    Auch in der Klinik wird oft an Patientensimulatoren gearbeitet.

    Wichtige Fächer und Inhalte

    In der Klinikphase des Medizinstudiums werden alle zentralen Fachbereiche der Medizin behandelt, die für die spätere ärztliche Tätigkeit essenziell sind. Hier vertiefen Studierende ihr Wissen aus der Vorklinik und lernen, es in der Praxis anzuwenden.

    Ein bedeutender Bereich ist die Innere Medizin, die sich mit der Diagnostik und Therapie internistischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-, Lungen- und Stoffwechselerkrankungen befasst. Studierende lernen hier, Patientinnen und Patienten zu untersuchen, Befunde zu interpretieren und Therapiepläne zu erstellen. Die Chirurgie vermittelt Grundlagen operativer Eingriffe, Wundversorgung und Notfallmedizin. Neben theoretischen Grundlagen erwerben Studierende praktische Fähigkeiten, etwa in Naht- und Verbandstechniken.

    In der Mikrobiologie und Hygiene stehen Infektionskrankheiten, Antibiotikaresistenzen und Krankenhaushygiene im Fokus. Besonders die Prävention von nosokomialen Infektionen ist hier ein zentrales Thema. Physiologie und Pathophysiologie helfen, Funktionsstörungen des Körpers zu verstehen, während die Anatomie für das Erkennen von Strukturen in bildgebenden Verfahren und für operative Eingriffe wichtig bleibt.

    Die Pharmakologie behandelt Wirkmechanismen und Nebenwirkungen von Medikamenten, während die Erste Hilfe Ausbildung Notfallmaßnahmen wie Reanimation und Schockbehandlung lehrt. Diese Fachbereiche bereiten Medizinstudierende umfassend auf die ärztliche Praxis vor und vermitteln sowohl theoretische Grundlagen als auch praxisnahe Fähigkeiten, die für die spätere Tätigkeit in Klinik und Praxis unverzichtbar sind.

    Praktische Ausbildung: Famulatur und PJ

    Neben den theoretischen Inhalten im Medizinstudium spielt die praktische Ausbildung eine zentrale Rolle im klinischen Studienabschnitt. Besonders wichtig sind die Famulatur und das Praktische Jahr (PJ), in denen Medizinstudierende wertvolle praktische Erfahrung sammeln.

    Die Famulatur als Abschnitt ist ein viermonatiges Pflichtpraktikum, das in verschiedenen medizinischen Bereichen absolviert wird. Studierende erhalten hier erste Einblicke in den klinischen Alltag, lernen den Umgang mit Patientinnen und Patienten und vertiefen ihre diagnostischen und therapeutischen Fähigkeiten.

    Das Praktische Jahr (PJ) bildet den Abschluss des Studiums. Es ist in drei Abschnitte unterteilt: Innere Medizin, Chirurgie und ein frei wählbares Fach. Während dieser Zeit arbeiten Studierende unter ärztlicher Supervision im Krankenhaus und übernehmen zunehmend eigenständig medizinische Tätigkeiten.

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    Prüfungen und Staatsexamen der Fakultät

    Nach Abschluss der Klinik folgt die zweite ärztliche Prüfung, ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Approbation. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlich-praktischen Teil. Erst nach erfolgreichem Bestehen dieses Examens kann das PJ absolviert werden.

    Das Staatsexamen ist eine der größten Herausforderungen im Medizinstudium. Daher ist eine frühe und kontinuierliche Vorbereitung entscheidend. Neben dem Lernen mit Büchern und Skripten bieten sich Lerngruppen, Online-Kurse und insbesondere Fallbesprechungen an.

    Erfahrungen und Herausforderungen

    Viele Medizinstudent*innen empfinden die Klinik als die spannendste, aber auch intensivste Phase des Studiums. Der hohe Anzahl an schriftlichen und mündlich-praktischenPrüfungen, die langen Klinikzeiten und der ständige Kontakt mit Patient*innen fordern ein hohes Maß an Engagement. Dennoch bietet dieser Abschnitt die wertvollste Erfahrung für die spätere Ausübung des Ärzt*innenberufs.

    Einige Universitäten, wie z. B. Göttingen, haben daraus gelernt und ins Medizinstudium Lehrkonzepte eingeführt, um die klinische Ausbildung von Anfang an praxisnäher zu gestalten. Das beinhaltet Simulationstrainings, interdisziplinären Unterricht und frühe Patient*innenkontakte. Auch der Modellstudiengang fördert bewusst früh die Vernetzung von vorklinischen und klinischen Inhalten.

    Klinik Medizinstudium: Themen, Ablauf und das Ziel im Blick

    Die Klinik im Medizinstudium ist eine der wichtigsten und herausforderndsten Phasen auf dem Weg zum Arzt oder zur Ärztin. Sie kombiniert theoretische Inhalte mit praktischen Erfahrungen im Medizinstudium und bereitet auf das Praktische Jahr (PJ) sowie die Approbation vor. Mit einer strukturierten Herangehensweise, frühzeitiger Vorbereitung auf Prüfungen und aktivem Mitwirken in der klinischen Ausbildung kann diese Zeit optimal genutzt werden.