Studiengangswechsel
Ein Studiengangwechsel kann neue Chancen eröffnen – dieser Artikel zeigt dir, welche Voraussetzungen, Fristen und Möglichkeiten du beachten solltest.
Dieser Artikel erklärt die Voraussetzungen, das Bewerbungsverfahren und die Zulassungsmodalitäten für ausländische Studierende, die in Deutschland Medizin studieren möchten, und zeigt Alternativen im EU-Ausland auf.
Der Traum vom Medizinstudium in Deutschland zieht viele ausländische Studierende an. Doch welche Voraussetzungen sind notwendig und wie verläuft das Bewerbungsverfahren? Hier findest du alle nötigen Informationen, um dein Medizinstudium in Deutschland erfolgreich zu beginnen.
Seit dem Sommersemester 2018 können ausländische Studierende über hochschulstart.de für ein Medizinstudium in Deutschland im Vergabeverfahren bewerben. EU-Bürger haben ähnliche Chancen wie deutsche Staatsbürger. Nicht-EU-Bürger müssen sich direkt an Hochschulen oder über uni-assist bewerben. Wichtig ist die Anerkennung des Zeugnisses und gegebenenfalls die Umrechnung der Note. Zusätzlich gibt die Stiftung für Hochschulzulassung, die internationale Studierende bei der Bewerbung unterstützen und teilweise bei der Anerkennung von Zeugnissen oder der Wahl des richtigen Bewerbungsverfahrens helfen können. Diese Stiftungen bieten wertvolle Informationen und Beratung, um den Zulassungsprozess zu erleichtern.
Die Zulassung zum Medizinstudium erfolgt über verschiedene Quoten. 30% der Plätze gehen an Bewerber mit den besten Abiturnoten. 10% werden über die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) vergeben. 60% werden über Hochschuleigene Auswahlverfahren (AdH) vergeben. Der Numerus Clausus (NC) liegt oft im Einser-Bereich. Zugangsprüfungen mit schriftlichen und mündlichen Tests sind oft Teil des Bewerbungsprozesses.
Für ausländische Studierende sind Bewerbungsfristen und Anerkennung ihrer Abschlüsse entscheidend. Die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) bewertet internationale Zeugnisse. Die Datenbank anabin bietet Informationen, die den Hochschulzugang in Deutschland ermöglichen.
Für ausländische Studieninteressierte, die in Deutschland Medizin (Human, Zahn, oder Tiermedizin) studieren möchten, sind spezifische Bedingungen notwendig. Neben ausreichenden Sprachkenntnissen in Deutsch (in der Regel mindestens auf Niveau C1) müssen ausländische Studienbewerber eine anerkannte Hochschulzugangsberechtigung vorweisen. Englischkenntnisse sind für das reguläre deutschsprachige Medizinstudium nicht zwingend erforderlich. Ein Visum und eine Aufenthaltserlaubnis sind allerdings Voraussetzung, um in Deutschland z.B. Zahnmedizin studieren zu können.
Die Sprachkenntnisse spielen eine zentrale Rolle für internationale Studierende. In der Regel müssen ausreichende Deutschkenntnisse durch anerkannte Zertifikate nachgewiesen werden. Für bestimmte Studiengänge ist ein Sprachniveau von mindestens B2 des gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) erforderlich. EU-Bürger können oft bereits mit ihrem Abiturzeugnis die notwendigen Sprachkenntnisse belegen.
Nicht-EU-Bürger benötigen für das Medizinstudium in Deutschland eine anerkannte Hochschulzugangsberechtigung. Diese kann in der Datenbank anabin überprüft werden. Ist der ausländische Abschluss nicht direkt mit dem deutschen Abitur vergleichbar, kann der Besuch eines Studienkollegs oder eine Feststellungsprüfung erforderlich sein, um die Studierfähigkeit nachzuweisen.
Die Aufenthaltserlaubnis zum Studium wird in der Regel für zwei Jahre erteilt und kann verlängert werden. Falls der Lebensunterhalt nicht für diesen Zeitraum gesichert ist oder das Studium kürzer dauert, wird die Erlaubnis entsprechend für einen kürzeren Zeitraum ausgestellt. Die gesetzliche Maximaldauer für das gesamte Studium, einschließlich Studienvorbereitung, beträgt zehn Jahre.
Seit dem 1. Januar 2025 beträgt der jährliche Regelbedarf, der bei der Beantragung eines Studentenvisums auf ein Sperrkonto eingezahlt werden muss, 11.904 Euro. Dies entspricht 992 Euro pro Monat.
Das Bewerbungsverfahren für das Medizinstudium in Deutschland variiert je nach Herkunft. Deutsche und EU-Bürger nutzen meist hochschulstart.de. Nicht-EU-Bürger müssen sich direkt an Hochschulen oder über uni-assist bewerben.
Die Bewerbungsfristen liegen meist am 15. Juli für das Wintersemester. Ausländische Bewerber haben oft einen früheren Termin, der am 15. Januar liegt. Die Kosten für Erstbewerbungen über uni-assist.de betragen 75 Euro, für zusätzliche Bewerbungen 30 Euro.
Die Auswahl basiert auf Abiturnote, Wartezeit und Auswahlgesprächen. Die Zulassungsquote für Nicht-EU-Studierende liegt oft bei 5 %. An einigen Hochschulen, wie der Charité, sind 5 % der Plätze für ausländische Bewerber reserviert.
Bewerber mit einer deutschen Hochschulzugangsberechtigung (HZB) werden mit deutschen Bewerbern gleichgestellt. Bildungsinländer umfassen alle ausländischen Bewerber mit einer deutschen HZB oder einem absolvierten Studium in Deutschland. EU- und EWR-Bürger genießen ebenfalls Gleichstellung.
In Deutschland gibt es keine allgemeinen Studiengebühren für das Medizinstudium, allerdings ist von den Studenten ein Semesterbeitrag (nicht Studiensozialgebühr genannt) zu entrichten, der etwa zwischen 150 und 400 Euro pro Semester liegt. In einigen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, fallen für internationale Studierende höhere Gebühren von etwa 1500 Euro pro Semester an. Die Zahlung eines Semesterbeitrags erfolgt erst bei der Einschreibung (Immatrikulation).
Ausländische Studierende aus Nicht-EU-Ländern haben bis zu 10 Jahre Zeit für ihre Studien. Ein medizinischer Abschluss aus Deutschland wird innerhalb der EU aufgrund der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie grundsätzlich anerkannt. Dennoch können einzelne Länder zusätzliche Nachweise oder Anforderungen stellen.
Egal, ob du aus dem Ausland oder aus Deutschland kommst: Praktische medizinische Erfahrungen sind immer ein großer Vorteil bei deiner Bewerbung um einen Studienplatz in Medizin. Seit der Reform des Zulassungsverfahrens im Jahr 2020 berücksichtigen alle Hochschulen in Deutschland deine Erfahrungen im medizinischen Bereich. Dazu zählen zum Beispiel ein Krankenpflegepraktikum, eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). So kannst du deine Chancen auf einen Studienplatz deutlich verbessern.
Wenn du aus einem EU-Land kommst, kannst du genau wie deutsche Bewerber den TMS (Test für Medizinische Studiengänge) absolvieren. Ein gutes Testergebnis erhöht deine Chancen auf eine Zulassung.
Bist du Bürger eines Nicht-EU-Landes, darfst du in der Regel nicht am Hamburger Auswahlverfahren (HAM-Nat) teilnehmen. Für Nicht-EU-Bürger sind meistens andere Auswahlverfahren vorgesehen.
Für Bewerber aus Nicht-EU-Ländern ist der TMS nicht relevant, da ihre Zulassung innerhalb einer eigenen Quote von rund 5 % erfolgt. Stattdessen gibt es den „Test für Ausländische Studierende“ (TestAS), dessen Ergebnis bei der Studienplatzvergabe berücksichtigt werden kann.
Damit du am TestAS teilnehmen kannst, solltest du mindestens Sprachkenntnisse auf dem Niveau B1 (nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen) besitzen. Den Test kannst du entweder auf Deutsch oder Englisch ablegen. Dabei werden deine Sprachkompetenz, grundlegende kognitive Fähigkeiten (Kerntest) sowie spezielle Fähigkeiten für das gewählte Studienfeld geprüft.
Der TestAS bietet vier Fachrichtungen an. Für die Bewerbung um einen Medizinstudienplatz solltest du das Modul „Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften“ auswählen. Dieses Modul umfasst zwei Aufgabengruppen mit je 22 Fragen:
Der TestAS hilft dir dabei, besser einzuschätzen, ob das Medizinstudium das Richtige für dich ist. Zusätzlich kannst du durch gute Testergebnisse Bonuspunkte sammeln, die deine Abiturnote verbessern und somit deine Chancen auf eine Zulassung erhöhen können.
Zur Vorbereitung findest du online Modellaufgaben und aktuelle Termine auf der offiziellen Webseite des TestAS. Beachte aber, dass der TestAS nicht an jeder Hochschule verpflichtend ist. Informiere dich daher frühzeitig, ob deine Wunschuniversität den TestAS voraussetzt oder empfiehlt.
Auch wenn der TestAS in englischer Sprache angeboten wird, kannst du als Nicht-EU-Bürger in der Regel nicht auf Englisch an einer staatlichen deutschen Universität Medizin studieren. Die einzige Möglichkeit für ein rein englischsprachiges Medizinstudium in Deutschland bietet derzeit die Universitätsmedizin Neumarkt am Mieresch (Campus Hamburg). Hier sind jedoch Semestergebühren von rund 12.500 € zu zahlen.
Unabhängig davon, ob du dich für ein deutsch- oder englischsprachiges Medizinstudium entscheidest: Versuche, deine Deutschkenntnisse ständig zu verbessern. Das erleichtert dir nicht nur das Studium und die Kommunikation im Alltag, sondern auch das Verständnis deutscher Fachliteratur. Gleichzeitig profitierst du von guten Englischkenntnissen, da viele Fachpublikationen weiterhin auf Englisch erscheinen.
Internationale Studierende, die in Deutschland Medizin studieren möchten, stoßen oft auf den Numerus Clausus (NC). Dieser begrenzt die verfügbaren Studienplätze erheblich. Eine attraktive Alternative bietet das Studium im EU-Ausland, speziell in Ländern wie Italien oder Rumänien. FutureDoctor hilft bei der Auswahl geeigneter Studienorte, die keine Zulassungsbeschränkungen kennen. Zudem bietet die Organisation umfassende Beratung zu den verfügbaren Optionen.
In Italien locken namhafte Universitäten wie die Universität Bologna, die Humanitas University of Milan und die Aldo-Moro-Universität Bari mit englischsprachigen Medizinstudiengängen. Die Studiengebühren an öffentlichen Universitäten liegen im Durchschnitt bei 300 Euro pro Semester. Private Hochschulen verlangen zwischen 7.000 und 10.000 Euro pro Semester. Auch in Rumänien bieten renommierte Einrichtungen wie die Victor Babes Universität in Timisoara, die Medizinische Universität Cluj-Napoca und die Grigore T. Popa Universität für Medizin und Pharmazie in Iaşi attraktive Medizinstudiengänge an. Die Studiengebühren variieren zwischen 3.000 und 6.250 Euro pro Semester. Die Lebenshaltungskosten in diesen Ländern sind mit 500 bis 700 Euro pro Monat vergleichsweise günstig.
Nach dem Abschluss des Medizinstudiums im EU-Ausland unterstützt FutureDoctor bei der Anerkennung der Lizenz und der Bewerbung für Arbeitsplätze in Deutschland. Dank vergleichbarer Standards für die Approbation in allen EU-Ländern sowie der Schweiz ist der Einstieg in das deutsche Gesundheitssystem nach dem Studium problemlos möglich. Mit FutureDoctor können Studierende ohne NC-Beschränkung im EU-Ausland einen Studienplatz finden und so ihren Traum vom Medizinstudium verwirklichen.