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Medizinstudium

Medizin studieren mit Kind

Ein Medizinstudium mit Kind mag herausfordernd erscheinen, doch mit der richtigen Planung, Unterstützung und Flexibilität ist es durchaus machbar – hier erfährst du, worauf es ankommt.

Celina Köhsl
Celina Köhsl
Medizin studieren mit Kind.
Medizin studieren mit Kind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Medizinstudium mit Kind erfordert exzellentes Zeitmanagement, Flexibilität und Unterstützung von Familie und Freunden.
  • Viele Hochschulen bieten familienfreundliche Studienmodelle, flexible Kinderbetreuungsangebote und finanzielle Unterstützung.
  • Studierende können BAföG, Elterngeld, Kindergeld und Stipendien nutzen, um den finanziellen Druck zu verringern.
  • Zertifizierte „familienfreundliche“ Hochschulen bieten spezielle Angebote wie flexible Studienbedingungen, Kinderbetreuung und Beratungsdienste.

    Das solltest du wissen, wenn du mit Kind Medizin studieren möchtest

    Das Medizinstudium ist anspruchsvoll, vor allem wenn man neben dem Lernen auch noch ein Kind betreuen muss. Viele Studierende stehen vor der Frage, wie sie die hohe Belastung von Studium und Elternschaft unter einen Hut bekommen können. Tatsächlich gibt es immer mehr, die diese Herausforderung erfolgreich meistern – und das trotz der zusätzlichen Verantwortung als Elternteil.

    Die richtige Planung und Organisation sind entscheidend. Auch wenn das Studium durch ein Teilzeitmodell länger dauern kann, bietet es doch die nötige Flexibilität, um Familie und Studium zu vereinen. Hochschulen bieten mittlerweile vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten, und der Austausch mit anderen Eltern kann wertvolle Entlastung bringen. Wer Zeit effektiv managt und auf die Unterstützung von Familie und Freunden setzt, hat gute Chancen, das Medizinstudium erfolgreich zu bewältigen.

    In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Medizinstudium mit Kind erfolgreich meistern kannst, um deinen Traum, Arzt oder Ärztin zu werden, zu verwirklichen.

    Herausforderungen und Lösungen beim Medizinstudium mit Kind

    Das Medizinstudium gilt ohnehin als anspruchsvoll, aber mit der Verantwortung eines Kindes wird die Belastung noch einmal deutlich gesteigert. Studierende, die Familie und Studium unter einen Hut bringen müssen, sehen sich einer Doppelbelastung gegenüber. Um beide Bereiche miteinander zu vereinbaren, sind vor allem exzellente Organisationsfähigkeiten und Flexibilität gefragt.

    Zeitmanagement: Die größte Herausforderung

    Eine der größten Hürden im Alltag von Medizinstudierenden mit Kind ist das effektive Zeitmanagement. Das Jonglieren zwischen Lernzeiten und Kinderbetreuung ist oft alles andere als einfach. Hier ist es entscheidend, klare Prioritäten zu setzen und feste Zeitfenster für das Lernen sowie die Prüfungsvorbereitung zu schaffen. Dabei sollte man sich jedoch nicht überfordern und stets die eigenen Grenzen im Blick behalten. Ein realistischer Plan und die Bereitschaft, Aufgaben gegebenenfalls neu zu priorisieren, sind unerlässlich.

    Die Bedeutung der Unterstützung durch Familie und Freunde

    Kein Medizinstudium mit Kind kommt ohne die Unterstützung von außen aus. Besonders die Familie und enge Freunde spielen eine entscheidende Rolle. Sei es durch Hilfe bei der Kinderbetreuung oder durch emotionale Unterstützung – ein stabiles soziales Netzwerk ist Gold wert. Viele Hochschulen bieten zudem flexible Kinderbetreuungsangebote oder Eltern-Kind-Räume, die den Studienalltag erleichtern können und einen zusätzlichen Rückhalt bieten.

    Stressbewältigung und Selbstfürsorge: Die mentale Gesundheit im Blick

    Neben der akademischen und familiären Organisation ist die mentale Gesundheit ein ebenso wichtiger Faktor. Der ständige Spagat zwischen Studium und Familie kann zu erheblichen Stressfaktoren führen, die auf Dauer belastend sind. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig Pausen einzulegen und Entspannungstechniken zu praktizieren. Auch das Einplanen von Zeit für sich selbst, sei es für ein Hobby oder einfach für Entspannung, hilft, den Kopf freizubekommen. Eine positive Grundhaltung und die Bereitschaft, bei Bedarf Unterstützung anzunehmen, sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu bleiben.

    Allgemeine Tipps für das Medizinstudium mit Kind

    1. Reduziere deinen Stress – Du musst nicht perfekt sein. Kommuniziere offen mit deinen Dozenten, falls du einmal Hilfe brauchst.
    2. Kinderbetreuung auf dem Campus – Nutze die universitätseigenen Betreuungsangebote, da diese meist günstiger und stressfreier sind.
    3. Mutterschaftsgeld – Wenn du bereits in einem Minijob gearbeitet hast, hast du Anspruch auf Mutterschaftsgeld. Dieses wird dir sechs Wochen vor der Geburt bis acht Wochen nach der Geburt gezahlt.
    Finanzierung des Medizinstudiums mit Kind
    Finanzierung des Medizinstudiums mit Kind

    Finanzierung des Medizinstudiums mit Kind

    Das Medizinstudium ist eine große finanzielle Herausforderung, insbesondere für Studierende, die auch noch familiäre Verpflichtungen haben. Mit verschiedenen finanzielle Unterstützungsangeboten, lässt sich der finanzielle Druck etwas mildern. Mit einer gezielten Planung und dem gezielten Einsatz dieser Hilfen kann der Fokus weiterhin auf dem Studium und der Familie bleiben, ohne dass die finanziellen Sorgen überhandnehmen.

    Stipendien und Fördermöglichkeiten

    Für studierende Eltern gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die speziell auf ihre Situation abgestimmt sind. Eine zentrale Unterstützung bietet BAföG, das für Studierende mit Kind einen Kinderbetreuungszuschuss von 160 Euro pro Kind unter 14 Jahren gewährt. Darüber hinaus können Studienkredite oder Familienstipendien beantragt werden, die speziell Eltern entlasten. Einige Hochschulen bieten zudem Erlass der Studiengebühren für Studierende mit Kind an.

    Steuerliche Entlastung: Darüber hinaus haben studierende Eltern die Möglichkeit, durch den Kinderfreibetrag oder den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende steuerliche Vorteile zu nutzen. Das kann die finanzielle Belastung erheblich senken.

    Elterngeld und Kindergeld

    Ein weiteres finanzielles Standbein für studierende Eltern ist das Elterngeld, das während der ersten 12 Monate nach der Geburt das Einkommen teilweise ersetzt. Abhängig vom Einkommen ersetzt es zwischen 65 und 100 Prozent des bisherigen Einkommens. Alleinerziehende Eltern können das Elterngeld sogar für 14 Monate in Anspruch nehmen.

    Seit Januar 2025 gibt es zudem das Kindergeld in Höhe von 255 Euro pro Monat, das jede Familie erhält. Einkommensschwache Familien können zusätzlich den Kinderzuschlag von bis zu 297 Euro pro Monat beantragen, was die finanzielle Belastung weiter mindert.

    Wohngeld und Sozialleistungen

    Zusätzlich zu den genannten Fördermöglichkeiten können studierende Eltern Anspruch auf Wohngeld oder andere Sozialleistungen haben. Wohngeld hilft dabei, die Wohnkosten zu decken und entlastet das Budget. Bei einem sehr geringen Einkommen können auch weitere Zuschüsse wie Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe beantragt werden. Diese können je nach persönlicher Situation eine wertvolle finanzielle Unterstützung darstellen.

    Teilzeitjob und Studienzeit

    Ein Teilzeitjob oder ein Angestelltenjob während der Semesterferien kann eine sinnvolle Möglichkeit sein, das Familienbudget aufzustocken. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass der Job mit den Anforderungen des Medizinstudiums vereinbar ist. Besonders wichtig ist es, die Freibeträge beim Nebenverdienst zu kennen – für jedes Kind erhöht sich dieser Betrag jährlich um 730 Euro. Das gibt mehr finanziellen Spielraum. Die Arbeitsbedingungen müssen selbstverständlich auch an das Medizinstudium angepasst sein.

    Außerdem lohnt es sich, über eine Anpassung der Studienzeit nachzudenken. Ein Teilzeitstudium kann den Lernaufwand reduzieren und gleichzeitig mehr Zeit für die Kinderbetreuung bieten. Wenn es besonders stressig wird, ist auch ein Urlaubssemester eine Option. So lässt sich der Druck verringern, und das Studium kann in einem entspannteren Tempo absolviert werden, was ebenfalls Raum für das Familienleben schafft.

    Vereinbarkeit von Studium und Familienleben 

    Das Kombinieren von Medizinstudium und Familienleben stellt eine große Herausforderung dar. Mit der richtigen Planung, Flexibilität und Unterstützung lässt sich dies jedoch bewältigen. Familienfreundliche Hochschulen bieten vielfältige Möglichkeiten, den Studienalltag mit Kind zu meistern und dem erfolgreichen Medizinstudium nichts im Wege steht.

    Flexible Studienmodelle

    Viele Universitäten bieten flexible Studienmodelle an, die besonders für studierende Eltern von Vorteil sind. Dazu gehören Teilzeitstudiengänge, die es ermöglichen, die Regelstudienzeit zu verlängern und Kurse individuell zu planen. Auch die Möglichkeit, Urlaubssemester zu nehmen oder Veranstaltungen zu verschieben, bietet mehr Spielraum. Während der Mutterschutzzeit können Studierende sich beurlauben lassen und trotzdem bis zu 50 % der vorgesehenen Leistungsnachweise erbringen.

    Kinderbetreuungsangebote

    Für studierende Eltern sind campusnahe Kinderbetreuungsangebote unverzichtbar. Einige Hochschulen bieten Campuskindergärten mit flexiblen Betreuungszeiten und Notfallbetreuung an. Das erleichtert den Uni-Alltag, besonders für Eltern mit kleinen Kindern. Für ältere Kinder gibt es oft Angebote wie Hausaufgabenbetreuung oder Ferienaktionen, die eine zusätzliche Entlastung bieten.

    Organisation des Studienalltags

    Bei der Studienorganisation ist eine sorgfältige Planung entscheidend. Die Bildung von Lerngruppen mit anderen Eltern erleichtert das Nacharbeiten von Vorlesungen und Seminaren. Gleichzeitig kann die Kinderbetreuung geteilt werden. Online-Vorlesungen und Aufzeichnungen ermöglichen zeitlich flexibles Lernen. Offene Kommunikation mit Dozenten und die Bereitschaft für kreative Lösungen, wie die gelegentliche Anwesenheit des Kindes in Veranstaltungen, fördern den Studienerfolg.

    Gibt es besonders familienfreundliche Hochschulen?

    Heutzutage gibt es für Medizinstudentinnen und Medizinstudenten zertifizierte Hochschulen, die sich besonders für eine familienfreundliche Studiengestaltung einsetzen. An diesen Universitäten wird die Vereinbarkeit von Studium und Familie aktiv gefördert und spielt eine zentrale Rolle im Alltag der Studierenden.

    Medizinstudentinnen und Medizinstudenten , die sich eine frühzeitige Familienplanung wünschen, haben mittlerweile die Möglichkeit, sich bei der Wahl ihres Studienorts auf unabhängige Bewertungen von Universitäten zu stützen, die speziell auf die Vereinbarkeit von Studium und Familie eingehen. Hierbei spielen zertifizierte Hochschulen, die sich besonders für eine familienfreundliche Studiengestaltung einsetzen, eine wichtige Rolle.

    Das Audit für familienfreundliche Hochschulen

    Ein maßgebliches Instrument zur Beurteilung familienfreundlicher Bedingungen an deutschen Hochschulen stellt das audit berufundfamilie dar, das von der berufundfamilie Service GmbH durchgeführt wird. Dieser Dienstleister ist darauf spezialisiert, die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben in Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu prüfen und zu zertifizieren. Dabei steht vor allem die Umsetzung einer nachhaltigen, familienbewussten Personalpolitik im Fokus.

    Das audit familiengerechte Hochschule bewertet, inwieweit Universitäten und Unikliniken entsprechende Studien- und Forschungsbedingungen schaffen, die es Studierenden und Mitarbeitenden ermöglichen, ihr Studium erfolgreich zu gestalten, ohne dabei zwischen Familie und Karriere wählen zu müssen. Es wird überprüft, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Studierenden mit Kind zu unterstützen. Dies reicht von flexiblen Studienplänen über die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen bis hin zu finanziellen Entlastungen.

    Zertifizierte familienfreundliche Hochschulen

    Einige Universitäten und Unikliniken in Deutschland haben sich besonders hervorgetan, indem sie die Zertifizierung „audit familiengerechte Hochschule“ erhalten haben. Zu den zertifizierten Institutionen zählen:

    • Unikliniken Marburg und Gießen
    • Uniklinik Hamburg-Eppendorf
    • Uniklinik Münster
    • Uniklinik Schleswig-Holstein
    • Medizinische Hochschule Hannover
    • Universitäten Rostock und Stuttgart
    • Universitätsmedizin Göttingen

    Diese Einrichtungen setzen sich aktiv dafür ein, dass ihre Studierenden – und insbesondere diejenigen mit Kindern – bestmögliche Studienbedingungen vorfinden. Die Zertifizierung signalisiert nicht nur eine familienfreundliche Politik, sondern auch ein engagiertes Unterstützungsnetzwerk für Studierende, die die Herausforderung der Familienplanung während des Studiums angehen möchten.

    Was bieten familienfreundliche Hochschulen konkret?

    1. Kinderbetreuung auf dem Campus: Viele zertifizierte Hochschulen bieten betreuungsfreundliche Einrichtungen oder zumindest Kooperationen mit nahegelegenen Kindergärten an, damit Studierende ihre Kinder während des Studiums betreuen lassen können.
    2. Flexible Studienbedingungen: Die Hochschulen bieten individuelle Studienpläne, die es ermöglichen, Vorlesungen, Seminare und Praktika auf die persönliche Lebenssituation anzupassen. So können Studierende mit Kind ihre Ausbildung auch in Teilzeit absolvieren.
    3. Regelungen der Elternzeit für Studierende: Insbesondere im medizinischen Bereich wird auf die Bedürfnisse von werdenden Müttern und Vätern eingegangen, indem beispielsweise Urlaubssemester gewährt werden oder Prüfungsfristen verlängert werden können. Schwangere Studierende haben Anspruch auf Mutterschutz, wobei sie während der sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt weiterhin am Studium teilnehmen können, sofern sie dies wünschen. Dabei müssen jedoch individuelle Gefährdungsrisiken berücksichtigt werden, wie etwa das Operieren während der Schwangerschaft.
    4. Finanzielle Unterstützung: Einige Hochschulen bieten Stipendien oder Aufwandsentschädigungen für Studierende mit Kind an, um die finanziellen Belastungen zu reduzieren.
    5. Mentoring und Beratung: Studierende mit Kind erhalten oft Zugang zu Mentoring-Programmen oder Beratungsdiensten, die sie bei der Organisation ihres Studiums und der Familienplanung unterstützen.

    Wer während des Medizinstudiums eine Familie gründen möchte, findet an den oben genannten zertifizierten Hochschulen besonders gute Bedingungen. Die Zertifizierung durch das audit berufundfamilie zeigt, dass diese Universitäten Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Studium und Familie umgesetzt haben. Studierende können von einem gut strukturierten Unterstützungsnetzwerk profitieren, das hilft, Studium und Familienleben zu verbinden. Kontaktiere einfach die zuständigen Ansprechpartner der Universätitäten.

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